Ausgabe
0 / 2000

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Tamm und seine
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tiv - offensiv

Der rote Hammel

SPD

Ortsverein

Tamm

Bürgerengagement zahlt sich aus

"Wir haben ja doch nichts zu sagen. Es ist reine Zeitverschwendung, sich politisch zu engagieren." Eine viel zitierte Aussage, die der Arbeitskreis VVS eindrucksvoll widerlegt hat. Diese Bürgerinitiative wurde gegründet, um eine Gleichbehandlung bei der Schülerbeförderung zu erreichen.

Schüler aus den Landkreisen um Stuttgart, die in Stuttgart eine Schule besuchen, die es in ihren Landkreisen in dieser Konstellation nicht gibt, sind auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Dies war bis jetzt ein teurer Spaß: Während die Monatsfahrkarten der in Stuttgart wohnenden Schüler zwischen 30 und 42 Mark kosteten und vom Stuttgarter Gemeinderat hochsubventioniert wurden, mussten Schüler aus der Region je nach Anzahl der Tarifzonen zwischen 55 und 174(!) Mark pro Monat zahlen.

Anfangs kaum beachtet, sorgte die Bürgerinitiative bald für Aufsehen: Bei einer Jubiläumsfeier des Verkehrsverbundes VVS fand beispielsweise eine Demonstration statt.

Auch eine Podiumsdiskussion unter Leitung von Fernsehmoderator Wieland Backes wurde organisiert, Presse und Fernsehen konnten ebenfalls für Berichte über die Situation der betroffenen Familien gewonnen werden.
Schließlich drohte der Arbeitskreis VVS mit einer Klage gegen die Ungleichbehandlung. Da in einem ähnlichen Fall in Ulm das Mannheimer Verwaltungsgericht zugunsten der Kläger entschieden hatte, lenkten die Stadt Stuttgart und die Landräte aus der Region endlich ein: Ab September wird es nun ein 50 Mark teures Monatsticket geben, mit dem die Schüler zur Schule und nach Unterrichtsschluß auch im gesamten VVS- Netz fahren können. Zudem wird es eine Rückerstattung an die Pendler geben. Der Arbeitskreis VVS hat sein Ziel erreicht.
Es ist also keineswegs sinnlos, sich einzusetzen und zu engagieren. "Wenn man Druck macht, zahlt sich das aus", sagt eine der Wortführerinnen der Initiative, Andrea Randoll. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Steffen Kohler

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