Ausgabe
5 / Juni 2002

parteiisch - für
Tamm und seine
Bürger - frech - krea-
tiv - offensiv

Der rote Hammel

SPD

Ortsverein

Tamm

Dauerbrenner Einkaufszentrum Hohenstange

Im letzten Roten Hammel haben wir die Problematik des Einkaufszentrums Hohenstange angesprochen und das 12. Tammer Gespräch hierzu angekündigt. Der Zuhörerraum im Foyer der Grundschule war bis auf den letzten Platz gefüllt. Neben vielen interessierten Bürgern war auch eine Reihe von Geschäftsinhabern erschienen. Als Ansprechpartner standen Herr Vogels von der Gesellschaft für Markt und Absatzforschung (GMA), Frau Fiedler vom Vermieter der Ladengeschäfte (Gede-Wohn-GmbH) sowie Bürgermeister Gerd Maisch zur Verfügung. Geleitet wurde die Veranstaltung von der Ortsvereinsvorsitzenden Elke Kohler und der Fraktionsvorsitzenden Sonja Hanselmann-Jüttner.

Nach einer Einführung in die Problematik durch Sonja Hanselmann-Jüttner ging Herr Vogels auf die derzeitige Entwicklung im Lebensmittelhandel ein: Die Entwicklung im Lebensmittelhandel ist gegen die Nahversorgung gerichtet. Die verbliebenen Handelsketten sind nicht bereit, Abstriche an ihren Konzepten zu machen. Diese sehen Supermärkte mit einem Flächenbedarf von ca. 5000 qm vor (2000 qm Verkaufsfläche und 3000 qm Parkplätze). Dies kann auf der Hohenstange nicht geboten werden und wird von den Anwohnern auch nicht erwartet. Hier geht es darum, Ersatz für die verschwundenen Einzelhändler wie Metzgerei, Obst- und Gemüsehandel zu suchen und die bestehenden Geschäfte zu halten. Wenn man davon ausgeht, dass die auf der Hohenstange lebenden etwa 6000 Einwohner eine potenzielle Kaufkraft von ca. 12 Mio EUR pro Jahr besitzen und 50% davon anderswo einsetzen, müsste der Rest ausreichen, ein Angebot für alle Läden des täglichen Bedarfs zu bieten. Das Problem sei, dass derzeit kein Metzger bereit ist, sich auf diese Nachfrage zu verlassen.

Bürgermeister Maisch berichtete, dass Metzger einen Umsatz von mind. 1000 EUR pro Tag benötigen, um eine tägliche Belieferung mit Frischware sicherzustellen. Dieser Umsatz werde auf der Hohenstange nicht gesehen. Die Gemeinde sei bereit, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, doch komme eine Subventionierung von Geschäften nicht in


Frage. Er richtete die Aufforderung an die Bewohner der Hohenstange, durch verstärkte Nutzung des Einkaufszentrums zu einer Stabilisierung und evtl. Vergrößerung des Angebots beizutragen

Frau Fiedler stellte für die Vermieterin fest, daß sie sich seit der Aufgabe mehrerer Geschäftsinhaber mehrfach um Nachfolger bemüht habe. Sie habe sämtlichen Ladenketten der Region angeboten, zu verhandlungsfähigen Konditionen einzusteigen. Weiter habe sie Anzeigen in Tageszeitungen geschaltet und mit der Metzgerinnung gesprochen. Das Ergebnis sei gleich Null.

Das Ergebnis einer sehr regen Diskussion war die Zusage von Bürgermeister Maisch zu prüfen, ob es möglich ist, auf der Hohenstange einen Wochenmarkt einzurichten. Ferner will er dafür sorgen, dass die Gemeinde den Teil des Gehwegs vor den Geschäften, für den sie zuständig ist, umgehend saniert. Zwischenzeitlich stellte sich allerdings heraus, dass der schadhafte Gehweg zum Großteil Privateigentum ist. Seitens des BdS wurde angeregt, eine gemeinsame Veranstaltung mit allen interessierten Ladeninhabern vor dem Einkaufszentrum durchzuführen. Aus dem Publikum kam der Vorschlag, das Erscheinungsbild des Einkaufszentrums ansprechender zu gestalten, so dass es zu einem Treffpunkt werden kann. Genannt wurden eine Bedachung rund um das Einkaufs zentrum, ein Brunnen sowie mehParkplätze. Herr Vogels forderte die Bewohner auf, sich mehr mit ihrem Einkaufszentrum zu identifizieren.

In der Zwischenzeit ist nicht viel Konkretes geschehen: Der BdS steht zu seiner Zusage, eine Veranstaltung zu organisieren. Um den Vermieter zu konkretem Handeln (ansprechenderes Erscheinungsbild, Überdachung, ebene Gehwege) zu veranlassen plant BM Maisch weitere Gespräche mit der Gede. Offenbar ist aber Druck aus der Bevölkerung und von den Ladeninhabern notwendig, um akzeptable Lösungen zu erreichen. Wenn Sie Ideen dazu haben, schreiben Sie einfach an den "Roten Hammel".


zurück zum Inhalt