Dauerbrenner Einkaufszentrum Hohenstange
Im letzten Roten Hammel haben wir die Problematik des Einkaufszentrums
Hohenstange angesprochen und das 12. Tammer Gespräch hierzu
angekündigt. Der Zuhörerraum im Foyer der Grundschule war bis auf
den letzten Platz gefüllt. Neben vielen interessierten Bürgern
war auch eine Reihe von Geschäftsinhabern erschienen. Als Ansprechpartner
standen Herr Vogels von der Gesellschaft für Markt und Absatzforschung
(GMA), Frau Fiedler vom Vermieter der Ladengeschäfte (Gede-Wohn-GmbH)
sowie Bürgermeister Gerd Maisch zur Verfügung. Geleitet wurde die
Veranstaltung von der Ortsvereinsvorsitzenden Elke Kohler und der
Fraktionsvorsitzenden Sonja Hanselmann-Jüttner.
Nach einer Einführung in die Problematik durch Sonja
Hanselmann-Jüttner ging Herr Vogels auf die derzeitige Entwicklung im
Lebensmittelhandel ein: Die Entwicklung im Lebensmittelhandel ist gegen die
Nahversorgung gerichtet. Die verbliebenen Handelsketten sind nicht bereit,
Abstriche an ihren Konzepten zu machen. Diese sehen Supermärkte mit
einem Flächenbedarf von ca. 5000 qm vor (2000 qm Verkaufsfläche
und 3000 qm Parkplätze). Dies kann auf der Hohenstange nicht geboten
werden und wird von den Anwohnern auch nicht erwartet. Hier geht es darum,
Ersatz für die verschwundenen Einzelhändler wie Metzgerei, Obst-
und Gemüsehandel zu suchen und die bestehenden Geschäfte zu halten.
Wenn man davon ausgeht, dass die auf der Hohenstange lebenden etwa 6000 Einwohner
eine potenzielle Kaufkraft von ca. 12 Mio EUR pro Jahr besitzen und 50% davon
anderswo einsetzen, müsste der Rest ausreichen, ein Angebot für
alle Läden des täglichen Bedarfs zu bieten. Das Problem sei, dass
derzeit kein Metzger bereit ist, sich auf diese Nachfrage zu verlassen.
Bürgermeister Maisch berichtete, dass Metzger einen Umsatz von mind.
1000 EUR pro Tag benötigen, um eine tägliche Belieferung mit Frischware
sicherzustellen. Dieser Umsatz werde auf der Hohenstange nicht gesehen. Die
Gemeinde sei bereit, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, doch
komme eine Subventionierung von Geschäften nicht in
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Frage. Er richtete die Aufforderung an die Bewohner der Hohenstange, durch
verstärkte Nutzung des Einkaufszentrums zu einer Stabilisierung und
evtl. Vergrößerung des Angebots beizutragen
Frau Fiedler stellte für die Vermieterin fest, daß sie sich seit
der Aufgabe mehrerer Geschäftsinhaber mehrfach um Nachfolger bemüht
habe. Sie habe sämtlichen Ladenketten der Region angeboten, zu
verhandlungsfähigen Konditionen einzusteigen. Weiter habe sie Anzeigen
in Tageszeitungen geschaltet und mit der Metzgerinnung gesprochen. Das Ergebnis
sei gleich Null.
Das Ergebnis einer sehr regen Diskussion war die Zusage von Bürgermeister
Maisch zu prüfen, ob es möglich ist, auf der Hohenstange einen
Wochenmarkt einzurichten. Ferner will er dafür sorgen, dass die Gemeinde
den Teil des Gehwegs vor den Geschäften, für den sie zuständig
ist, umgehend saniert. Zwischenzeitlich stellte sich allerdings heraus, dass
der schadhafte Gehweg zum Großteil Privateigentum ist. Seitens des
BdS wurde angeregt, eine gemeinsame Veranstaltung mit allen interessierten
Ladeninhabern vor dem Einkaufszentrum durchzuführen. Aus dem Publikum
kam der Vorschlag, das Erscheinungsbild des Einkaufszentrums ansprechender
zu gestalten, so dass es zu einem Treffpunkt werden kann. Genannt wurden
eine Bedachung rund um das Einkaufs zentrum, ein Brunnen sowie
mehParkplätze. Herr Vogels forderte die Bewohner auf, sich mehr mit
ihrem Einkaufszentrum zu identifizieren.
In der Zwischenzeit ist nicht viel Konkretes geschehen: Der BdS steht zu
seiner Zusage, eine Veranstaltung zu organisieren. Um den Vermieter zu konkretem
Handeln (ansprechenderes Erscheinungsbild, Überdachung, ebene Gehwege)
zu veranlassen plant BM Maisch weitere Gespräche mit der Gede. Offenbar
ist aber Druck aus der Bevölkerung und von den Ladeninhabern notwendig,
um akzeptable Lösungen zu erreichen. Wenn Sie Ideen dazu haben, schreiben
Sie einfach an den "Roten Hammel".
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